Das internationale Standardisierungsgremium 3GPP (3G Partnership Project) hat im Juni 2017 die Entwicklungsstufe “Release 14“ abgeschlossen. Damit werden wichtige Anforderungen unterstützt, um Rundfunkangebote in großzelligen 4G- und 5G-Netzen zu übertragen. Mit diesen Entwicklungen nähert sich Release 14 den Parametern, wie sie bisher bei klassischen terrestrischen Rundfunkübertragungsverfahren üblich sind.
Zu den Verbesserungen gehören der Empfang ohne SIM-Karte und ohne Authentifizierung, ebenso wie die Option, bis zu 100 Prozent der Übertragungskapazität im neuen FeMBMS-Modus, der Weiterentwicklung des LTE Broadcast Modus eMBMS, für Rundfunkanwendungen zur Verfügung zu stellen. Deutlich vergrößerte Senderabstände erlauben die Verwendung von Rundfunksenderstandorten zur wirtschaftlichen Flächenversorgung. Ferner ermöglicht FeMBMS größere Senderzellen in einem Gleichwellennetz. Ein reiner Empfangsmodus (Receive-Only-Mode), ohne die zwingende Notwendigkeit eines Rückkanals, wurde ebenfalls im 3GPP-Standard etabliert, genauso wie die Definition von audiovisuellen Transport- und Kodierformaten, wie sie derzeit im Rundfunkbereich eingesetzt werden.
Das IRT arbeitet aktiv bei der 3GPP-Standardisierung und hinsichtlich Regulierungsfragen in den relevanten Gruppen (5G Media Initiative, 5G-Austauschplattform der BNetzA, ITU WP-5D und EBU-FD, sowie entsprechenden Untergruppen) mit, insbesondere bei den derzeit laufenden Work Item Descriptions (WIDs) zur weiteren Verbesserung von „Terrestrial Broadcast“ für Release 16 und zur AV-Produktion.