Drahtlose Kameraanwendungen nehmen in den letzten Jahren weiter zu. Das vorhandene Frequenzspektrum ist allerdings beschränkt. Die in Deutschland dafür primär genutzten Frequenzen liegen im Bereich 2,3 - 2,4 GHz. Dieser Bereich muss mit Funkanwendungen von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), also z. B. mit Polizei und Feuerwehr, geteilt werden. Zudem ist besonders der obere Frequenzbereich durch die immer dichter werdende Belegung des angrenzenden ISM-Bandes (2,4 GHz) durch WLAN häufig gestört und für eine Liveproduktion nicht mit ausreichender Zuverlässigkeit und Qualität zu nutzen. Das IRT beteiligt sich seit Jahren an den Arbeiten in den zuständigen CEPT-Arbeitsgruppen, um weitere Frequenzbereiche für Video-PMSE Anwendungen zu öffnen. Erste Ergebnisse dieser Arbeit sind, dass das in Europa ungenutzte Mobilfunkband 2010 - 2025 MHz in Zukunft von PMSE genutzt werden kann und damit das in vielen europäischen Ländern für PMSE genutzte 2025 - 2110-MHz-Band nahtlos erweitert. Ebenso wird es in Zukunft unter bestimmten Voraussetzungen möglich sein, den Bereich 2,7 - 2,9 GHz zu nutzen. Diese Frequenzen werden unter anderem punktuell von der Flugsicherung zur Überwachung des Luftraums verwendet.
Das macht eine Koordinierung dieser Frequenzen zwischen den Diensten aus nachvollziehbaren Sicherheitsgründen aufwendig. Es bietet sich deshalb an, fest installierte, lokale PMSE-Anwendungen mit diesen Frequenzen an ausreichend weit entfernten Veranstaltungsorten, wie z. B. Fußballstadien, zu lizenzieren. Auch weiterhin wird sich das IRT um die Nutzung neuer Spektrumsbereiche für PMSE bemühen. Für Audio-PMSE wird derzeit z. B. die Nutzung der Bereiche 1350 – 1400 MHz und 1492 - 1525 MHz diskutiert.